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NEVIN ALADAG
Deutschlandfunk Kultur – Im Gespräch: Nevin Aladag
www.deutschlandfunkkultur.de

09.11.2017

Deutschlandfunk Kultur – Im Gespräch: Nevin Aladağ

Das Gespräch führte Britta Bürger.

Eine Mundharmonika im Wind von Marzahn, der Sound eines Sessels – Nevin Aladağ entdeckt Klänge, wo sie zunächst niemand vermuten würde. Und dann ist da noch der “Fliegerkuss”.

Klänge sind für Nevin Aladağ Ausdruck kultureller Identität und spielen in ihrem vielschichtigen Werk eine große Rolle. Ihre Installationen sind unter anderem auf der documenta, auf der Biennale von Venedig, der Frieze in London oder in der Frankfurter Schirn zu sehen. Sie entdeckt Klänge, wo sie zunächst niemand vermutet.

“Die Mundharmonika habe ich damals aus dem fahrenden Auto gehalten in Marzahn und wenn man die an den Hochhäusern vorbeifährt erinnert es quasi an eine vertikale Mundharmonika und mir ging es darum, die Stimmen der Stadt einzufangen oder metaphorisch einzufangen. Während ich die Mundharmonika aus dem fahrenden Auto halte, klingen alle Töne gleichzeitig, das heißt, wie wenn quasi alle Stimmen gleichzeitig klingen, und ich fand das sehr spannend, sozusagen eine Stadt mit Instrumenten zu erzählen, wo die Instrumente nicht von den Menschen bespielt werden, sondern von den Elementen einer Stadt.”

Für die documenta 14 gestaltete sie am Athener Standort ein “Musikzimmer”, in dem sie Möbel in Saiten- und Schlaginstrumenten verwandelte und von Live-Performern spielen ließ.