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JOHN MCALLISTER
Kunsttips der Woche Gegen das Grau
TAZ

18.11.2020

Gegen das Grau
John McAllsiter visualisiert Täler, Klára Hosnedlová das Jeschkengebirge. Esteban Jefferson zeichnet Spuren des Kolonialismus im Museum Petit Palais.

Von Beate Scheder

Was für eine hervorragende Idee der Galerie Wentrup ist es, die leuchtend bunte Malerei von John McAllister im grauen November zu zeigen. Dieses Orange, dieses Pink, dieses Violett, dieses Gelb! Tatsächlich ziehen die leuchtend bunten Arbeiten, die schon durch die Fensterscheiben zu sehen sind, die Passant*innen auf der Knesebeckstraße geradezu magisch in die Galerie. Beeinflusst sind diese von kalifornischer Vegetation, japanischen Drucken, zweifellos aber auch von französischen Meisterwerken des Pointilismus, Fauvismus und vor allem Impressionismus.

Anders aber als etwa bei Claude Monet gibt es für McAllisters paradiesische Wälder, Seen und Täler keine direkten Vorbilder in der Natur, ihm geht es nicht um das Einfangen eines realen Moments in der Betrachtung von Landschaft, sondern eher um die Visualisierung eines Gefühls von Landschaft und zwar eines ziemlich intensiven, enthusiastischen.