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GREGOR HILDEBRANDT
Niklas Maak: Die Beschleunigung der bedrohten Arten
FAZ.net

07.10.2017

Man muss sich Gregor Hildebrandt als Futuristen vorstellen, allein wegen des Tempos, mit dem er es schafft, an mehreren Orten gleichzeitig aufzutauchen. Eben noch sah man ihn auf einem Motorboot auf eine Insel vor Venedig zurasen, auf der er einen sehr schönen Sarkophag für die aus seinem Keller, gewissermaßen aus dem Unterbewussten seines Hauses geborgenen Dinge aufgestellt hatte. Dann schon lief er durch München, wo er als Professor Kunst unterrichtet – und zurzeit bei der Galerie Klüser eine Ausstellung hat (bis zum 28. Oktober). Gleichzeitig wurde er in der „Bar 3“ in Berlin und im Wedding gesehen, wo er sein Atelier hat und neuerdings auch einen eigenen Ausstellungsraum, der den Namen „Grzegorzki Shows“ trägt und den er mit einer Kunstinstallation von Robert Schmitt eröffnete. Das ganze Gegenteil dieser Beschleunigung ist das fast archäologische Interesse, das Hildebrandt in seiner Kunst und jetzt auch in seinem neuen Ausstellungsraum den populären Medien des 20. Jahrhunderts entgegenbringt.

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